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12.05.2022
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Date end: 14.05.2022

27. Workshop

The Power to Tax and Spend – Competition Under Fire

In Zeiten von Finanzkrisen und Covid-19 haben die Regierungen ihre Ausgaben kontinuierlich und stark erhöht. Bislang wurden diese Ausgaben grösstenteils durch Schulden und in vielen Fällen durch die Zentralbanken finanziert. Früher oder später wird der Staat jedoch auf Steuern zurückgreifen müssen, um seine Ausgabenerhöhungen zu finanzieren.

Zentralisierung und Steuerharmonisierung, die bereits seit der Finanzkrise von führenden Regierungen und internationalen Institutionen vorangetrieben werden, werden auf der politischen Agenda weiter nach oben rücken. In diesem Zusammenhang wurden weitere Schritte zur Einführung einer globalen Mindeststeuer für Unternehmen unternommen. Gleichzeitig gilt Wettbewerb als eines der wenigen wirksamen Instrumente zur Kontrolle politischer und staatlicher Macht. Institutioneller Wettbewerb ermöglicht es Regierungen auch, näher an den Bedürfnissen und Präferenzen ihrer jeweiligen Bevölkerung zu sein und fördert politische Innovation.

Es gibt zahlreiche Studien, die die Vorteile des Wettbewerbs zwischen Jurisdiktionen aufzeigen, insbesondere auf nationaler Ebene in Form des Steuerföderalismus. Beispiele hierfür sind die USA und die Schweiz, wo die Aufteilung der Steuer- und Ausgabenkompetenzen auf mehrere Regierungsebenen seit langem gute Ergebnisse zeigt. Aber gelten diese Erkenntnisse auch noch in Zeiten von Wirtschaftskrisen, Nullzinsen und moderner Geldtheorie? Kann Steuerwettbewerb überhaupt ein sinnvolles Konzept für supranationale Organisationen wie die Europäische Union sein? Inwieweit wird der Druck zur Harmonisierung der Steuern und möglicherweise sogar der Staatsausgaben funktionieren? Und welche Auswirkungen hat dies auf Länder, die fiskalisch dezentral organisiert sind?

Inhalt
  • Economics of Fiscal Federalism von Richard A. Musgrave, Nebraska Journal of Economics and Business, Autumn (pp. 3-13), URL: https://www.jstor.org/stable/40472398

  • An Essay on Fiscal Federalism von Wallace E. Oates, Journal of Economic Literature (pp. 1120-1149), URL: https://www.jstor.org/stable/2564874

  • Two-Pillar Solution to Address the Tax Challenges Arising from the Digitalisation of the Economy, OECD/G20 Base Erosion and Profit Shifting Project, OCTOBER 2021

  • Competition as a Discovery Procedure von F.A. Hayek, The Quarterly Journal 0f Austrian Economics
  • Exit, Voice, and Loyalty von Albert O. Hirschman, Harvard University Press
  • The Pure Theory of Government Finance: A Suggested Approach von James M. Buchanan, Journal of Political (pp. 496-505), URL: https://www.jstor.org/stable/1826554

  • The Soft Budget Constraint von Janos Kornai, Kyklos (pp. 3-30)
  • Dynamic De/Centralization in Switzerland, 1848–2010 von Paolo Dardanelli und Sean Mueller, The Journal of Federalism (pp. 138-165)

  • Decentralization in the Public Sector: An Empirical Study of State and Local Government von John Joseph Wallis und Wallace E. Oates

  • International Corporate Tax Avoidance: a Review of the Channels, Magnitudes, and Blind Spots von Sebastian Beer, Ruud de Mooij und Li Liu, Journal of Economic Surveys (pp. 660–688)

  • The Principle of „Fiscal Equivalence“: The Division of Responsibilities among Different Levels of Government von Mancur Olson, Jr., The American Economic Review (pp. 479-487), URL: http://www.jstor.org/stable/1823700