Über uns
Wofür wir stehen
Fortschritt und Freiheit sind eng miteinander verknüpft. Ohne Freiheit des Forschens und Suchens gibt es keine wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovation. Freiheit führt zu Offenheit, Wandel und Fortschritt. In diesem Bewusstsein will die Progress Foundation zur Weiterentwicklung und Verbreitung freiheitlicher Ideen beitragen. Die Pfeiler einer freien Gesellschaft sind für sie der Wettbewerb, das Privateigentum, die Selbstverantwortung und die soziale Verantwortung
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Wettbewerb
Wer Marktwirtschaft sagt, meint Wettbewerb. Er erlaubt die freie Wahl nicht nur von Gütern und Dienstleistungen, sondern etwa auch des Berufs und des Arbeitsplatzes. Die daraus resultierende Effizienz bildet die Grundlage des Wohlstands. Vor allem aber ist Wettbewerb gemäss Friedrich August von Hayek ein Entdeckungsverfahren, welches das in einer Gesellschaft verstreute Wissen zusammenführt und neu kombiniert und so für ständige Erneuerung sorgt. Seine segensreichen Wirkungen entfaltet der Wettbewerb dabei nicht nur auf den Gütermärkten; der Wettbewerb von kulturellen oder politischen Einheiten führt zu ähnlich positiven Resultaten. Insofern ist der Wettbewerb nichts anderes als eine liberale Form der Koordination menschlicher Interessen.
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Privateigentum
Während Wettbewerb ein relativ abstraktes Konzept ist, weiss jedermann, was Privateigentum ist. Es bildet die Grundlage haushälterischen Umgangs mit knappen Ressourcen und motiviert Eigentümer, den Wert ihres Eigentums zu mehren. Noch wichtiger ist der Autonomiegewinn, der mit der freien Verfügung über Privateigentum verbunden ist. Ohne das Institut des Privateigentums ist eine freie Gesellschaft nicht denkbar. Der freie individuelle Gebrauch des Eigentums wird jedoch zunehmend durch staatliche Regulierungen und eine wachsende Steuerbelastung eingeschränkt. Auch allzu lockere Geldpolitik beschädigt das Privateigentum, sei es, dass sie zur Inflation führt, sei es, dass sie in finanzieller Repression endet.
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Selbstverantwortung
Freiheit und Selbstverantwortung müssen ein Paar bilden. Das Wahrnehmen von Verantwortung muss in Werten jenseits von Angebot und Nachfrage wurzeln. Weil der Mensch stark auf Anreize reagiert, ist es aber wichtig, Wirtschaft und Gesellschaft so zu organisieren, dass das Verantwortungsbewusstsein geweckt und gestärkt wird. Der Staat hat hier als Garant des Privateigentums und der politischen Bürgerrechte, Verteidiger des Wettbewerbs und Ort kollektiver Anstrengung der menschlichen Gemeinschaft eine entscheidende Funktion. Trotzdem stehen – historisch, sachlogisch und methodologisch – am Anfang die Individuen. Sie bilden den Staat, aber ihre erste Verantwortung besteht darin, für sich und die Ihren zu sorgen. Sie wissen auch am besten, was ihnen wichtig ist und welche Bedürfnisse sie haben. Daher ist gegenüber einem paternalistischen Staat grösste Skepsis am Platz. Der Staat sollte dem Einzelnen nur in absoluten Ausnahmefällen die Verantwortung abnehmen. -
Soziale Verantwortung
Der Mensch ist ein soziales Wesen, das kooperiert und sich um seine Mitmenschen kümmert. Daher ist die Sorge für die nächsten Angehörigen und für andere Menschen, denen sich der Einzelne verbunden fühlt, ein natürliches Charakteristikum freiheitlicher Gesellschaften. Geselligkeit und Solidarität können und dürfen aber nicht von oben dekretiert werden, sondern müssen von unten wachsen. Nur freiwillige Solidarität vermag moralische Qualität zu beanspruchen. Zudem führt staatlich erzwungene «Solidarität» zu einer Verdrängung der spontanen Solidarität. Staatliche Sozialhilfe sollte daher lediglich eine subsidiäre Funktion wahrnehmen und nur einspringen, wenn die individuelle und freiwillige soziale Hilfe nicht genügt.
Was wir tun
Die Aktivitäten der Progress Foundation konzentrieren sich auf folgende Bereiche:
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Die Stiftung organisiert Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, vor allem in Form von Economic Conferences. Häufig sprechen dabei ein deutschsprachiger und ein amerikanischer Referent zu miteinander verwandten Themen. Damit dienen die Veranstaltungen nicht nur der Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auch dem kulturellen Brückenschlag zwischen den USA und Europa.
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Ferner veranstaltet die Stiftung Workshops, bei denen im kleinen Kreis klassische Texte diskutiert werden. Die Symposien sollen den jeweils rund fünfzehn Meinungsführern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien Impulse für ihre Tätigkeit vermitteln.
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Die Stiftung gibt auch Publikationen heraus. Ursprünglich wurden die Texte der verschiedenen Economic Conferences auf Englisch in der Schriftenreihe der Schwesterorganisation, des American Institute for Economic Research (AIER), veröffentlicht.Heute gibt die Progress Foundation eine eigene Schriftenreihe heraus, die bereits 19 Bände umfasst. Darüber hinaus unterstützt die sie gelegentlich die Herausgabe von Büchern, die dem Stiftungszweck entsprechen. Die Progress Foundation ist keine Vergabestiftung.
Wer wir sind
Gerhard Schwarz
Präsident
1951, Studium der Ökonomie in St. Gallen, Great Barrington (Mass.) und Cambridge (Mass.). Ab 1981 Mitglied der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung, 1994 – 2010 deren Leiter. 2010 – 2016 Direktor des liberalen Think Tank Avenir Suisse, Zürich. 1989-2014 Lehrbeauftragter an der Universität Zürich. Seit 2016 im Rahmen seiner Firma «Schwarz auf Weiss» Publizist und Berater.
Konrad Hummler
Vizepräsident
1953, Studium der Jurisprudenz in Zürich und der Ökonomie in Rochester (N.Y.). 1991-2012 Teilhaber von Wegelin & Co., Privatbankiers. Mitglied mehrerer Verwaltungsräte und Stiftungsräte. Seit 2013 Partner der M1 AG, eines privaten Think Tank für strategische Zeitfragen.
Ivan Adamovich
Partner
1971, Studium der Ökonomie in Fribourg, Barcelona, Jena und Berkeley. Seit 2004 in der Vermögensverwaltung tätig, ab 2009 als Mitglied der Geschäftsleitung in mehreren Banken. Seit 2017 bei der Private Client Bank in Zürich, ab 2018 als deren CEO. Lehrbeauftragter für angewandte Ökonomie an der Universität Luzern.
John Aldock
Partner
1942, Studium an der Northwestern University (B.S.) und der University of Pennsylvania (J.D.). Nach dem Sammeln praktischer juristischer Erfahrungen Eintritt in die Anwaltskanzlei Shea & Gardner. Leiter von deren Washingtoner Büro. Nach der Fusion (2004) mit Goodwin Procter Vorsteher des Washingtoner Büros und General Counsel von Goodwin Procter LLP. Gemäss Chambers USA und Best Lawyers in America einer der führenden Prozessanwälte. Seit April 2017 Partner im Ruhestand von Procter Goodwin LLP.
Georg Vanberg
Partner
1971, Studium der Ökonomie und Politikwissenschaften in Williamsburg (Virginia) und Rochester (New York). 1999 – 2011 Assistenzprofessor und Hochschuldozent an verschiedenen US-Universitäten, danach Professor für Politikwissenschaften an der University of North Carolina. Ab 2013 Professor für Politikwissenschaften und Recht an der Duke University. Seit 2016 Dekan des Department of Political Science. Präsident der Public Choice Society, 2016-2018.
Alexandra Janssen
1990, Studium der Volkswirtschaft sowie Banking and Finance an den Universitäten Zürich und Lausanne, Dissertation zu Währungsmärkten und Geldpolitik. Ab 2014 Verwaltungsrätin der ECOFIN-Gruppe, ab 2018 Geschäftsführerin der ECOFIN Portfolio Solutions AG, welche für institutionelle und private Anleger Vermögensverwaltung anbietet. Dozentin für Financial Economics an der Universität Zürich und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik in Luzern.
Woher wir kommen
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Die Progress Foundation ist eine Gründung von Edward C. Harwood (1900-1980), einer charismatischen Persönlichkeit, die unbeirrt von herrschenden Meinungen die Vision einer freien Gesellschaft und Wirtschaft verfolgte.
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Ökonomische Weitsicht
Harwood war Absolvent der amerikanischen Militärakademie West Point und diente in den 1920er Jahren als Offizier des Army Corps of Engineers. Danach begann er sich für volkswirtschaftliche Probleme zu interessieren. Vor vielen anderen erkannte er die schädlichen Wirkungen der expansiven Kreditpolitik und wies ab 1928 in der Fachpresse warnend darauf hin, dass der Boom an den Aktien- und Rohwarenmärkten hauptsächlich auf die exzessive Ausweitung der Geldmenge zurückzuführen sei. Werde der inflationäre Prozess nicht gestoppt, komme es zu einer Katastrophe. Harwood hat damit den Börsenkrach von 1929 und die folgende Depression vorausgesehen.
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Wissenschaftsbeitrag zur
Kontrolle der Geldmenge
1933 gründete Harwood vor dem Hintergrund dieser Erfahrung das American Institute for Economic Research (AIER) in Great Barrington, Massachusetts, und kämpfte zeitlebens auf wissenschaftlicher Basis gegen die Aufblähung der Geldmenge zur Finanzierung der zunehmenden Staatsverschuldung. Er sah in ihr einen Betrug am Bürger, dessen Ersparnisse durch die Inflation aufgefressen würden. In Gold und der Golddeckung des Geldes sah er eine Sicherung des Geldwertes und eine Abwehr der Finanzierungsgelüste des Staates. Die Weltwirtschaftskrise führte bei Harwood ferner zur Überzeugung, dass die Kenntnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge unzureichend sei, was mit der Methodik der ökonomischen Wissenschaft zu tun habe. Daher konzentrierte er sich zunehmend auf die Verbesserung der wissenschaftlichen Forschungsmethoden und publizierte 1973 zusammen mit Rollo Handy (Behavioral Research Council) das wissenschaftstheoretische Werk “Useful procedures of inquiry”, das auf den Arbeiten der Philosophen Charles S. Peirce, John Dewey und Arthur F. Bentley aufbaut.
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80s
Stabilitätsorientierte Schweizer Geldpolitik
als Massstab
Die Progress Foundation wurde gemäss Handelsregistereintrag zwar erst am 31. Januar 1973 in Lugano gegründet, trat aber schon ab 1970 als eigenständige, von ihrer Schwesterorganisation AIER finanziell, personell und rechtlich unabhängige Rechtspersönlichkeit auf. Dass Harwood die Progress Foundation ausgerechnet in der Schweiz gründete, hat damit zu tun, dass er ein grosser Bewunderer der Schweiz und ihrer stabilitätsorientierten Geldpolitik war. Mit der Progress Foundation wollte er Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Faktoren sich positiv oder negativ auf die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Menschheit auswirken, und er wollte diese Erkenntnisse einer breiteren Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Das Stiftungskapital von rund 8 Mio. Fr. (2018) wurde in den 1970er und 1980er Jahren geäufnet und beruht hauptsächlich auf Zuwendungen amerikanischer Bürger, die von den Ideen Harwoods überzeugt waren und dank der Befolgung seiner Anlageempfehlungen ihr Vermögen hatten mehren können.
Dem Stiftungsauftrag treu
In den ersten Jahren vergab die Stiftung vor allem Stipendien an Studierende schweizerischer Universitäten für Aufenthalte am AIER und organisierte Vortragsveranstaltungen im Tessin. Erst ab den 1990er Jahren konnte sie sich dann den wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Aufgaben widmen, wie sie von Harwood vor rund fünfzig Jahren definiert wurden. In dieser Zeit verlagerten sich die Aktivitäten zudem immer mehr nach Zürich, wohin 2002 auch der Stiftungssitz verlegt wurde.