17. Economic Conference
Umfassende Wirtschaftsreformen – Lehren aus der Geschichte und dem Ausland
Roger Douglas
«Comprehensive Economic Reform»
Klaus Mackscheidt
«Die Idee einer grossen Steuerreform - vergebliche Liebesmüh?»
«Comprehensive Economic Reform»
«Die Idee einer grossen Steuerreform - vergebliche Liebesmüh?»
Wie lassen sich grosse Reformen in der Politik durchsetzen, wenn zahlreiche Interessengruppen dagegen sind und alle Pläne sabotieren? Die Frage scheint heute besonders aktuell zu sein, hat aber – wie die 17. Economic Conference der Progress Foundation am Donnerstagabend gezeigt hat – schon eine lange Tradition. Besonders aufschlussreiche Antworten erhofft man sich von Persönlichkeiten, die in ihrer Karriere schon einmal «dabei waren», als grosse Reformen durchgezogen wurden. So war Sir Roger Douglas, dem früheren neuseeländischen Finanzminister (1984 bis 88), wohlbewusst, dass das Zürcher Publikum einige klare Rezepte von ihm erwartete. Jedenfalls waren seine Ausführungen eine Sammlung von knappen, trockenen Ratschlägen, die meisten zwei oder drei Sätze lang und so temporeich formuliert, dass man leicht den Anschluss verlor.
Referat von Klaus Mackscheidt
Deutscher Ökonom und Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften, Universität zu Köln
Warum ist es so schwer, eine Steuerreform zu Wege zu bringen, die den Namen einer großen Reform verdient? Meist erweist sich eine Steuerreform nicht nur aus der Sicht der Kritiker als mehr oder weniger als verfehlt, sondern stellt sich selbst aus den Augen ihrer Schöpfer nur als Stückwerk dar. Denn Steuerreformen verfehlen so oft ihr anfängliches Ziel und bleiben soweit dahinter zurück, dass es geradezu als Regel erscheinen muss. Gemessen am Erkenntnisstand des Wünschbaren scheint es überhaupt nur kleine und unvollendete Steuerreformen zu geben. Dabei fehlt es an großen Aufbruchsbemühungen nicht. Der Mangel ist nicht, dass man zu kIeinmütig ansetzt. Es scheint vielmehr so zu sein, dass sich die Kraft des Anfangs im zermürbenden Kleinkrieg der Durchführung verliert und am Ende ein Reformergebnis übrig bleibt, das den Namen einer „großen Steuerreform“ nicht mehr verdient.
Hier finden sie den vollständigen Redetext des Referats als PDF: