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05.11.2015
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Hittisau
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Date end: 08.11.2015

22. Workshop

Central Banks – Omnipotent or Powerless

Vor der Finanzkrise 2007 dachte man bei Zentralbanken an eher trockene, technokratische Organisationen, die sich in ihrem eigenen Saft suhlen. Seitdem sind sie nicht nur für Finanzmarktteilnehmer interessant, sondern auch für Politiker, die Presse und schließlich die breite Öffentlichkeit. Eine ganze Reihe von Programmen zur „quantitativen Lockerung“, eine Niedrigzinspolitik und andere Maßnahmen in den USA, Europa, Japan und anderen Ländern haben dafür gesorgt, dass die Politik der Zentralbanken überall auf der Welt ein großes Thema ist und viel diskutiert wird. In der Schweiz gab es einen Höhepunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit am 15. Januar, als die Nationalbank beschloss, die Bindung des Schweizer Franken an den Euro aufzuheben. Wer dachte, die Zentralbank könnte und wolle um jeden Preis in die Märkte eingreifen, musste lernen, dass den Möglichkeiten und der Wirksamkeit geldpolitischer Interventionen Grenzen gesetzt sind. In der aktuellen Diskussion wird immer noch oft so getan, als könnten die Zentralbanken alles und wären die Lösung für alle wirtschaftlichen Probleme. Andererseits sagen viele, dass ein Wirtschaftssystem, das durch billiges Geld angeheizt wird, schnell außer Kontrolle geraten und zusammenbrechen könnte – wie es 2007 fast der Fall war. Wo sind die Grenzen für die Arbeit der Zentralbanken? Was sollten sie tun, was können sie tun? Wie steht es also um die Kontrolle und das Gleichgewicht, die Unabhängigkeit der Zentralbank und schließlich um die eigentliche „Daseinsberechtigung“ der Zentralbanken?

 

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Gastkommentar: Gelebte Unabhängigkeit der Schweizer Nationalbank
Gerhard Schwarz, AZ Medien, 22.01.2015
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Les banques centrales ont beaucoup trop de pouvoir
Emmanuel Garessus, Le Temps, 11.06.2014
Inhalt

Session 1

Das Wesen des Geldes

  •  Menger, Karl (1892), On the Origin of Money, The Economic Journal, Vol.2, No.6. (Jun., 1892), 239-255
  • Galiani, Abbé Ferdinando (1751), The Nature of Money, 67-71

Session 2

Wieso Zentralbanken?

  • Schwarz, Anna J. (1993), Are Central Banks necessary?, Critical Review: A Journal of Politics and Society, 7:2-3, 355-370
  • Hayek, Friedrich August von (1979): Toward a Free Market Monetary System, Journal of Libertarian Studies, 3:1, 1-8

Session 3

Was sollen die Zentralbanken tun (und was nicht)?

  • Goodhart, Charles E.A. (2010), The changing role of central banks, BIS Working Papers No 326, 1-15
  • Federal Act on the Swiss National Bank, October 2003 and Guidelines of the Swiss National Bank on monetary policy instruments of 25 March 2004 (as at 1 January 2015)

Session 4

Was ist eine unabhängige Zentralbank?

  • Issing, Otmar (2006), Central Bank Independence – Economic and Political Dimensions, National Institute Economic Review 196, 66-76
  • De Haan, Jakob; Eijffinger, Sylvester C.W. (2000), The Democratic Accountability of the European Central Bank: A Comment on Two Fairy- tales, Journal of Common Market Studies, Vol. 38, No. 3, 393-407

Session 5

Quis custodiet ipsos custodes?

  • Hurwicz, Leonid (2007), But Who Will Guard the Guardians?, Nobel Media AB 2014
  • Friedman, Milton; Schwartz, Anna J. (1987), Has Government Any Role in Money?, in: Schwartz, Anna J., Money in Historical Perspective, University of Chicago Press, 289 – 314

Session 6

Haben die Zentralbanken die Kontrolle verloren (können sie sie überhaupt noch ausüben)?

  • Orphanides, Athanasios (2013), Is monetary policy overburdened?, BIS