Ep. 5: mit Gerhard Schwarz: «Ich bin von Grund auf ein Optimist. Es kommt gut»
NZZ, Avenir Suisse, Buchautor und streitbarer Geist: Gerhard Schwarz im Gespräch mit Markus Somm.
Gerhard Schwarz war jahrzehntelang an vorderster Front dabei, wenn es darum ging, einen Liberalismus zu verteidigen, der sich nicht anbiedert und zeitgeistig auflöst, sondern hart und klar bleibt wie ein frischer Wintermorgen. Als gebürtiger Vorarlberger, der zum Studium in die Schweiz gekommen war, mag der Blick von aussen ihn bis heute geprägt haben. Im Gegensatz zu Österreich, seiner ersten Heimat, war die Schweiz immer eine Hochburg des triumphalen Freisinns an der Macht, während in Österreich die Liberalen seit gut zweihundert Jahren Niederlage nach Niederlage erlitten. Das macht aufmerksam, das macht klarsichtig. Nachdem Schwarz an der HSG sein Studium als promovierter Ökonom abgeschlossen hatte, stieg er bei der NZZ in den Journalismus ein, führte lange Jahre das Wirtschaftsressort und stieg damals zum schlechten Gewissen jedes Sonntagsliberalen auf. Schliesslich führte er als Direktor Avenir Suisse, den unter seiner Ägide dezidiert liberalen Think Tank der Wirtschaft.
Schwarz, nun pensioniert, aber nach wie vor aktiv hat ein neues, glänzendes Buch geschrieben über die Eigenart der Schweiz, deren überzeugter Staatsbürger er im Übrigen schon lange ist. Mit Markus Somm redet er über seine beiden Heimaten, über den Zustand unserer Politik, vor allem über seine Zuversicht. Trotz mancher Irrwege, die unser Land derzeit verfolgt: Es komme gut, meint Schwarz.