Zum Abschluss des Jahres veröffentlicht Konrad Hummler, Vizepräsident der Progress Foundation, seine neuste Publikation «Verzerrte Welt – Ein Thesenpapier zur Situation an den Güter- und Finanzmärkten im Gefolge der Coronakrise». Weshalb entwickeln sich die Realwirtschaft und Finanzwirtschaft asymmetrisch, und warum ist trotz massiven Geldmengenausweitungen keine Inflation in Sicht? Die Autoren kommen zum Schluss, dass eine Sonderkonstellation basierend auf vier realen Gegebenheiten vorliegt, welche den Notenbanken ihren geldpolitischen Handlungsspielraum ermöglicht. Inwiefern diese Konstellation an Sonderfaktoren stabil ist, was der Auslöser für den Paradigmawechseln sein könnte und welche Rolle China spielen dürfte, wird im Thesenpapier erläutert.
Im Zuge der Corona-Pandemie von 2020 verdüsterten sich die Aussichten für die Weltwirtschaft stark, gleichzeitig erhöhte sich die Verschuldung von Staaten, Staatengruppen, Unternehmungen und Privaten noch einmal massiv. An den Finanzmärkten kam gleichzeitig Hochstimmung auf.
Wie ist das erklärbar?
Die Autoren dieses Thesenpapiers verweisen auf ein Paradox, das besagt, dass jede Erhöhung des Schuldenstands die Erwartung für eine Verlängerung der Tiefstzinspolitik durch die Notenbanken nach sich zieht, welche mithin die Finanzmärkte beflügelt beziehungsweise die Risikoprämien senkt. Sodann wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen diese Art von Geldpolitik überhaupt möglich ist. Die Autoren beschreiben eine Sondersituation von vier realen Gegebenheiten, welche den Notenbanken den dazu notwendigen diskretionären Spielraum verschaffen. Am Schluss wird die Frage gestellt, wie stabil diese Konstellation von Sonderfaktoren ist und was der Auslöser für einen Paradigmawechsel wäre.
IN DEN MEDIEN
Verzerrte Welt – Ein Thesenpapier zur Situation an den Güter- und Finanzmärkten im Gefolge der Coronakrise
Konrad Hummler, M1 AG, Dezember 2020