In unserem Buch „Total Data – Total Control“ schreibt der Ökonom Fabian Schönenberger über den modernen Unternehmer. Unter Rückgriff auf Joseph Schumpeter legt er dar, warum Unternehmer gerade in der heutigen Zeit so wichtig sind. Der Unternehmer sorge mit Innovationen immer wieder dafür, dass verkrustete Strukturen aufgebrochen würden. Solche „Prozesse der kreativen Zerstörung“ seien sehr wichtig und machten einen wesentlichen Teil eines kapitalistischen und freiheitlichen Systems aus. Allerdings gebe es drei Faktoren, die das Unternehmertum und damit auch die freiheitliche Ordnung bedrohten.
Erstens sorge das gestiegene Bedürfnis nach Sicherheit – besonders sozialer Sicherheit – dafür, dass das Risiko gescheut und verteufelt werde. Dies sehe man auch an der Renationalisierung der Politik, wo nationalistische Tendenzen das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle vermitteln sollten.
Zweitens werde in den hochentwickelten Ländern von vielen Seiten Gleichheit und eine damit einhergehende Umverteilung von Einkommen und Vermögen gefordert. In der Schweiz sei die 1:12-Initiative ein gutes Beispiel dafür gewesen. Durch die Forderung nach mehr wirtschaftlicher Gleichheit werde der Handlungsspielraum der Unternehmer eingeengt und damit die „kreative Zerstörung“ und die Auflösung überholter Strukturen erschwert.
Drittens nehme die Regulierungsdichte in allen Branchen zu, hauptsächlich auch wegen des Bedürfnisses nach Sicherheit und Gleichheit. Die Regulierungen schützten häufig alte Geschäftsmodelle und verhinderten das Entstehen neuer, innovativer Geschäftsmodelle.
Die Unternehmer sollten sich daher unbedingt für eine freiheitliche Ordnung engagieren, Regulierungen öffentlich in Frage stellen und dazu beitragen, dass sich eine gesunde Kultur des Scheiterns entwickle.
Der Text ist hier als PDF erhältlich:
Null-Toleranz und kreative Zerstörung – warum es den modernen Unternehmer gerade jetzt braucht