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01.03.2018

Data to the people – Befreiung aus der digitalen Leibeigenschaft

Buchauszug

Ernst Hafen und Mathis Brauchbar

Heutzutage werden überall Daten von uns gesammelt. Von grossen Unternehmen wie Facebook oder Google, aber auch von Versicherungsgesellschaften, Telekommunikationsunternehmen oder Online-Händlern. Wenn wir im Internet etwas suchen, dann scheint dies zunächst kostenlos zu sein, doch das stimmt nicht: Wir bezahlen mit unseren Daten, die dann gespeichert und mit Algorithmen verarbeitet werden. Dadurch lassen sich mehr oder weniger genaue Persönlichkeitsprofile von Menschen erstellen, Vorlieben eruieren oder ungesundes Verhalten dokumentieren. Ernst Hafen und Mathis Brauchbar sprechen von einer «digitalen Leibeigenschaft», weil die Daten nicht den Bürgern gehören, sondern irgendwo an fremden Orten auf irgendwelchen Servern gespeichert sind und durch intransparente Algorithmen weiterverarbeitet werden. Dies ist ein schwerwiegendes Problem, weil damit die Bevölkerung kontrolliert, überwacht, bevormundet und ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden kann.

Die Lösung des Problems muss daher lauten: Die Bürger müssen ihre eigenen Daten kontrollieren können. Die Aufbewahrung sollte gemäss Hafen und Brauchbar nach demokratischen Prinzipien, Gemeinnützigkeit, Transparenz und Datensicherheit ausgerichtet sein. Dazu schlagen sie die Gründung von Datengenossenschaften vor, die als Aufbewahrungsort der von der Bevölkerung produzierten Daten dienen und den Datenquellen (also den Bürgern) Zugriff und Verwaltungsmöglichkeit bieten. Indem die Bürger sich zu solchen Genossenschaften zusammenschliessen, erringen sie nicht nur wieder die Hoheit über ihre Daten und die Kontrolle darüber, wer diese Daten wie verwenden darf. Durch solche Datengenossenschaften wird auch ein grosser Datenpool geschaffen, durch den ökonomischen Mehrwert generiert werden kann (z.B. durch die freiwillige Freigabe von Daten zu Forschungszwecken). Einnahmen aus der Analyse der Daten werden der Genossenschaft gutgeschrieben, wodurch deren Finanzierung sichergestellt werden kann.

Der Text ist hier als PDF erhältlich:

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