Der Liberalismus hat es schwer, sowohl als politische Strömung als auch als Weltanschauung. Er ist zwar nicht tot, wie seine Gegner gerne behaupten, aber er verliert vor allem in reichen Ländern Europas an Kraft, während er in den aufstrebenden Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas weiterhin Zuspruch findet. Liegt der Erosion dieses Begriffs in Europa eine «Freiheitsverwöhnung» zugrunde? Ist die Freiheit so selbstverständlich geworden, dass sie nicht mehr hoch genug geschätzt wird? Diese Fragen wurden im Workshop der Progress Foundation im vorarlbergischen Schwarzenberg vertieft. Die Teilnehmenden versuchten, der Erosion des liberalen Gedankenguts in Europa auf den Grund zu gehen, auch im Bewusstsein, dass Europa und Nordamerika ihre Erfolgsgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte vor allem jenen Perioden verdanken, in denen sie sich weitgehend an so zentralen liberalen Konzepten wie Wettbewerb, offene Märkte, Privateigentum und Eigenverantwortung von Individuen und Familien orientiert haben.